Claudia Braunstein erzählt

Im Sommer 2011 erkrankte die Salzburgerin an einem Plattenepithelkarzinom am rechten Zungenrand, übergehend in den Mundboden.

Bereits vor der Strahlentherapie wurde ihr eine Sonde empfohlen, die Frau Braunstein zunächst ablehnte – sie hatte das Bild von Hilflosigkeit, Unästhetik und Abhängigkeit im Kopf. Drei Wochen nach Beginn der Strahlentherapie war eine Sondenlegung jedoch unumgänglich, da aufgrund einer extremen Gewichtsabnahme multiples Organversagen drohte.

Nach ihren persönlichen Erfahrungen würde Frau Braunstein allen Patienten unbedingt zu einer Sonde raten. Die Ernährung mit der Sonde hat ihr nicht nur das Leben gerettet, sie war zudem unkompliziert in der Anwendung und hat ihren Alltag kaum eingeschränkt. Frau Braunstein hat die Sonde ca. ein halbes Jahr lang getragen und konnte in dieser Zeit sogar kleine Reisen unternehmen.
Neben der Sondenernährung hat sie schrittweise begonnen, sich auch oral zu ernähren, bis ihr die Sonde letztlich entfernt werden konnte. Mittlerweile kann Frau Braunstein auch wieder stückige Nahrung zu sich nehmen.

Aus eigener Betroffenheit schreibt sie seit 2011 in ihrem Blog www.geschmeidigekoestlichkeiten.at über köstliche Rezepte für Menschen mit Schluckbeschwerden und gibt Tipps für Restaurants und Dysphagie im Alltag.

"Ich kann nur immer wieder zu einer Sonde rate, weil ich am eigenen Leib erfahren habe, was eine Ablehnung durch den Patienten (in diesem Fall ich selber) ausmachen kann. Ich wurde dadurch vorübergehend zum Pflegefall. Ohne Weigerung wäre das nicht passiert"

Claudia Braunstein, Food-Bloggerin aus Salzburg, 57 Jahre alt

Mann hält seine an Krebs erkrankte Frau am See im Arm und sie blicken in die Ferne