Besteht eine Fütterungs- oder Schluckproblematik bei Ihrem Kind?

Wenn Babys und Kleinkinder das sorgfältig zubereitete Essen ablehnen, machen Sie sich als Eltern beziehungsweise als betreuende Personen wahrscheinlich Sorgen und fragen sich, ob Ihr Kind genug Nahrung zu sich nimmt. Während es zu einer normalen Entwicklung dazu gehört, dass Kinder immer mal wieder Essen verweigern, ist es wichtig, das normale Verhalten von einer Fütterstörung oder Schluckstörung abzugrenzen.

Kinder mit einer neurologischen Erkrankung, wie z.B. einer Zerebralparese, haben häufig Probleme mit dem Essen. Trotz aller Bemühungen reicht die normale Ernährung oftmals nicht für ein ausreichendes Wachstum und Gedeihen. Die Kinder entwickeln sich nicht richtig und haben Probleme die benötigten Nahrungsmengen aufzunehmen. Mithilfe unseres Fütter- und Schluckstörungstests können Sie anhand weniger Fragen schnell und einfach feststellen, ob es Hinweise darauf gibt, dass ihr Kind unter Fütterungs- oder Schluckproblematiken leidet.

Gemäß einer Untersuchung sind etwa 24 % aller Kinder, die in einer Kinderklinik stationär aufgenommen werden, mangelernährt. In der überwiegenden Zahl der Fälle ist Mangelernährung bei Kindern bedingt durch eine beeinträchtigte Nahrungsaufnahme oder durch eine schwierige Ernährungssituation, z.B. verursacht durch eine akute oder länger andauernde Erkrankung. Eine Mangelernährung hat nachweislich negative Auswirkungen auf die Lebensqualität, den Behandlungsverlauf und die weitere Entwicklung.

Wir möchten uns dafür einsetzen, dass betroffene Kinder bei begründetem Verdacht rechtzeitig dahingehend vom Arzt untersucht werden. Dieser Test dient dazu, erste mögliche Alarmsignale zu erfassen, erlaubt aber keine abschließende Beurteilung. Dazu ist ein weiterführendes Gespräch mit dem behandelnden Arzt erforderlich.

Fütter- und Schluckstörungstest 

Frage 1 von 6

Atemwege

Atemwegserkrankungen sind häufig im Kindesalter. Das Immunsystem ist in den ersten Lebensjahren noch nicht vollständig ausgereift, daher ist ein Kind anfälliger für Infekte. Verschluckt sich ein Kind jedoch häufig während des Essens, so können Nahrungsbestandteile in die Atemwege gelangen und dort zu Problemen führen, die sich durch häufige und/oder chronische Atemwegserkrankungen, wie Bronchitis oder Lungenentzündung zeigen. Ständiges Husten während des Essens, gurgelnde Stimme und Probleme bei der Atmung während des Essens können ebenfalls Hinweise auf eine Schluckstörung sein.

Zeigt ihr Kind Atemwegssymptome, wie beispielsweise gurgelnde Stimme oder Atemwegserkrankungen?

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Frage 2 von 6

Essensdauer

Viele Kinder mit neurologischen Beeinträchtigungen sind langsame Esser und brauchen mehr Zeit, um ihre Mahlzeiten einzunehmen. Die Dauer der Mahlzeiten ist individuell sehr unterschiedlich, manche Kinder lassen sich z.B. leicht ablenken oder vergessen das Essen zwischendurch. Grundsätzlich ist langsames Essen und richtiges Kauen gut. Haben Sie den Eindruck, dass Ihr Kind bei der Essensaufnahme regelmäßig Schwierigkeiten hat, die Nahrung nicht ausreichend kauen und abschlucken kann, die Nahrung wieder ausspuckt oder würgen muss, so dass die Mahlzeiten ungewöhnlich lange dauern, dann kann dies ein Hinweis auf eine Schluckstörung sein.

Dauert die Einnahme einer Mahlzeit durchschnittlich länger als 30 Minuten?

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Frage 3 von 6

Dauert es länger als 3 Stunden pro Tag um Ihr Kind zu füttern?

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Frage 4 von 6

Um das Essen herum

Das gemeinsame Essen mit Kindern empfinden Eltern manchmal als stressig, vor allem in den ersten Lebensjahren. Kinder mit neurologischen Erkrankungen haben oftmals Probleme mit dem Essen, was die Aufnahme von Mahlzeiten erschweren kann. Haben Sie aber den Eindruck, dass die Essenssituation bei Ihrem Kind besonders belastend ist und die Mahlzeit sowohl für das Kind als auch für Sie als Eltern oder die Betreuer regelmäßig als sehr stressig empfunden wird? Dann kann auch dies ein Hinweis auf eine Fütterstörung sein. 

Sind die Mahlzeitsituationen für Sie als Mutter/Vater anstrengend (stressig)?

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Frage 5 von 6

Gewichtsentwicklung

Das Gewicht und die Größe von Kindern können sehr variieren. . Anhand sogenannter Perzentilenkurven wird ermittelt, ob Ihr Kind altersentsprechend wächst und zunimmt. Durch die Ermittlung der Wachstums- und Gewichtskurven im Verlauf, kann der Arzt erkennen, ob es bei Ihrem Kind zu Verzögerungen kommt. Wenn Ihr Kind Probleme bei der Gewichtszunahme hat oder sogar an Gewicht verliert, kann ein Grund die mangelnde Nahrungsaufnahme sein. Den Grund herauszufinden ist wichtig, damit möglichst frühzeitig Maßnahmen ergriffen werden können, um Ihr Kind bei seiner Entwicklung bestmöglich zu unterstützen.

Macht Ihnen das aktuelle Gewicht oder der Gewichtsverlauf Ihres Kindes Sorge?

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Frage 6 von 6
Frage 5 von 6

Hat Ihr Kind Probleme, an Gewicht zuzunehmen?

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Frage 5 von 6

Magen-Darm-Probleme

Viele Kinder mit neurologischen Beeinträchtigungen leiden unter Magen-Darm-Problemen, wie häufiges Erbrechen während oder direkt nach den Mahlzeiten, chronische Bauchschmerzen oder Verstopfung, die zu Ernährungsproblemen führen können. Es ist daher wichtig, diese Symptome im Blick zu behalten und ggf. zu behandeln, um Ihr Kind bei seiner Entwicklung zu unterstützten.

Erbricht Ihr Kind bei oder nach den Mahlzeiten?

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Frage 5 von 6

Überstreckt sich Ihr Kind bei oder nach den Mahlzeiten?

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Leidet Ihr Kind unter Verstopfung?

Auswertung

Unauffälliges Ergebnis 

Testauswertung, wenn alle Fragen mit Nein beantwortet wurden. 

Die Auswertung des Tests kann erste Hinweise geben, ob bei Ihrem Kind eventuell eine Schluck- oder Fütterungsproblematik besteht und ob Ihr Kind bezüglich der Ernährung möglicherweise Unterstützung benötigt. 

Haben Sie keine der Fragen mit Ja beantwortet, besteht wahrscheinlich kein Risiko für eine Schluck- oder Fütterungsproblematik.  

Machen Sie sich dennoch Sorgen um die Ernährung oder den Ernährungszustand Ihres Kindes sollten Sie die Situation mit dem behandelnden Kinderarzt/Arzt besprechen.

Auffälliges Ergebnis

Die Auswertung des Tests kann erste Hinweise geben, ob bei Ihrem Kind eventuell eine Schluck- oder Fütterungsproblematik besteht und ob Ihr Kind bezüglich der Ernährung möglicherweise Unterstützung benötigt. 

Haben Sie mehr als 1 der 5 Fragen mit Ja beantwortet, sollten Sie die Situation mit dem behandelnden Arzt besprechen. Drucken Sie sich dafür den Fragebogen mit dem Ergebnis am besten aus und nehmen Sie diesen mit zu Ihrem nächsten Arzttermin oder vereinbaren Sie einen separaten Termin. Auch eine zusätzliche Ernährungsberatung kann möglicherweise hilfreich sein, um die Ernährung Ihres Kindes zu optimieren. 

Welche Unterstützung bei der Ernährung Ihres Kindes am besten ist, entscheidet der Arzt in Abhängigkeit von der Fähigkeit Ihres Kindes ausreichende Mengen an Flüssigkeiten und Nahrung zu sich zu nehmen, dem klinischen Zustand Ihres Kindes und dem geschätzten Energiebedarf. Wann immer möglich sollte die orale Ernährung (also über den Mund) bevorzugt werden. Im ersten Schritt geschieht dies durch Anreicherung der normalen Kost mit Energie und Nährstoffen. Stellt sich aber heraus, dass Ihr Kind mit diesen Maßnahmen nicht ausreichend an Gewicht zunimmt oder das Risiko für eine Mangelernährung besteht, kann eine zusätzlich Konsistenzadaptation für die Nahrungsaufnahme hilfreich sein. 

Führen diese Maßnahmen nicht innerhalb von 1-3 Monaten zum Erfolg, kann eine orale  Trinknahrung die normale Ernährung unterstützen, sofern dieser Weg der Nahrungsaufnahme für Ihr Kind sicher und ausreichend ist. 

Ihr Kind sollte dabei regelmäßig bezüglich seines Ernährungszustandes überwacht werden. 

Kinder, die unter dieser Maßnahme noch immer nicht ausreichend Nahrung zu sich nehmen können; Kinder, die stark untergewichtig sind; Kinder mit schweren Schluckstörungen und/oder mit einem hohen Aspirationsrisiko profitieren von einer Ernährung über eine Sonde. 

Über eine Sonde können Kinder ausschließlich ernährt werden, oder auch nur unterstützend -ergänzend zur normalen Ernährung. 

Bitte besprechen Sie das beste Vorgehen für Ihr Kind unbedingt mit dem Arzt. Dieses Testergebnis ersetzt nicht den Arztbesuch. 

Der Test basiert auf wissenschaftlicher Literatur, deshalb hier bei Interesse weiterführende Informationen für Ihren Kinderarzt:    

A Schmidt-Choudhury et al. Neuropädiatrie in Klinik und Praxis 15.2016; 52-59

Kuperminc MN et al. EJCN 2013; 67, 21–23. 

Romano C et al. JPGN 2017; 65(2): 242-264.

4 Bell KL et al. Dev Med Child Neurol 2019; 61: 1175-1181.  

Young mother feeding her baby girl with a spoon at home

Fütter- und Schluckstörungen bei Babys und Kleinkindern

concept of development, growing up. a father measures height of his young child son

Was ist Mangelernährung bei Kindern?

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