veröffentlicht am 8. Januar 2019 in der Kategorie Ernährung für Kinder

Je eher, desto besser: Ernährungsprobleme bei Kindern mit neurologischen Erkrankungen identifizieren

Mehr als 50% der Kinder mit einer Zerebralparese entwickeln Ernährungsschwierigkeiten, bei ausgewählten Erkrankungen, wie der Quadriplegie, sind es sogar 85 %. Daher fordern die Experten eine regelmäßige Überwachung des Ernährungszustands behinderter Kinder. Die ernährungsbedingte Morbidität und Mortalität ist bei betroffenen Kindern deutlich erhöht. Ein besonderes Augenmerk sollten auf Unterernährung, Gedeihstörung, Wachstumsverzögerung und Nährstoffmangel gelegt werden.

Ernährungsanamnese zur Beurteilung des Ernährungszustands

Der oftmals schlechte Ernährungszustand wird bedingt durch die meist unzureichende Kalorienzufuhr aufgrund oral motorischer Dysfunktionen, aber auch durch einen gesteigerten Energieverlust oder einen veränderten Bedarf. Zur Beurteilung des Ernährungszustands sollte eine ausführliche Anamnese erfolgen, die den Ausprägungsgrad der Grunderkrankung, eventuell bestehende Begleiterkrankungen, Medikamente, Unverträglichkeiten und das Ernährungsverhalten bei der Beurteilung berücksichtigt. Betroffene Kinder sollten dabei regelmäßig gewogen und gemessen werden. Damit eine Messung der Körpergröße trotz Gelenkkontraktionen, Muskelspasmen oder Verwachsungen möglich ist, sollten die drei Parametern Unterarmlänge, Tibialänge und Kniehöhe zur Beurteilung herangezogen werden.

Schlüsselfragen bei Ernährungsproblemen

Damit Ernährungsprobleme rasch erkannt werden, können einige Schlüsselfragen zur Beurteilung hilfreich sein.

  • Wie lange dauert das Füttern pro Mahlzeit?
  • Ist die Fütterungssituation für Kind und/oder Versorger mit Stress verbunden
  • Nimmt das Kind adäquat zu?
  • Gibt es Anzeichen für Atemprobleme
  • Verschluckt oder überstreckt sich das Kinder bei der Nahrungsaufnahme

Frühzeitiges Screening und rechtzeitige Ernährungstherapie

Um neurologisch beeinträchtigte Kinder gut zu betreuen und deren Ernährungszustand zu überwachen, ist laut Experten eine frühzeitige Einbeziehung eines multidisziplinären Teams notwendig, um eine Mangelernährung zu verhindern und Komplikationen zu reduzieren. Eine frühzeitig einsetzende bedarfsgerechte Ernährungstherapie kann einer Mangelernährung und den zahlreichen daraus resultieren negativen Konsequenzen für das Kind vorbeugen. Nähere Informationen inklusive der kürzlich publizierten Leitlinien der ESPGHAN zur Versorgung von neurologisch beeinträchtigten Kindern finden Sie hier auf Nutricia-Med im Therapiegebiet Zerebralparese.

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