veröffentlicht am 23. Juli 2018 in der Kategorie Ernährung für Kinder

Experten empfehlen: „So wenig Antibiotika wie möglich“

Es gibt viele Mythen und Meinungen zum Antibiotika-Einsatz bei Diarrhöen im Kindesalter und oftmals wird ein Antibiotikum angewendet, obwohl dies nicht erforderlich ist.

Die akute infektiöse Gastroenteritis ist weltweit eine der häufigsten Erkrankungen im Kindesalter. Etwa 40% der akuten Durchfälle im Kindesalter werden durch Rotaviren, weitere 30% durch andere Viren, vor allem Noro- und Adenoviren, verursacht. Nur etwa 20% werden durch Bakterien ausgelöst.

Wir haben für Sie recherchiert und sind auf die neuen amerikanischen Leitlinien gestoßen, die wir für Sie zusammengefasst haben*:

  1. Bei Blut- und Schleimbeimengungen im Stuhl, Fieber, starken Bauchschmerzen und Zeichen einer Sepsis: Stuhluntersuchung auf pathogene Keime
  2. Bei akuten wässrigen oder blutigen Diarrhöen bei ansonsten gesunden Kindern älter als 3 Monate: selten Antibiotikum erforderlich
  3. Bei Infektionen mit Escherichia coli O157 oder Shigatoxin-2-produzierenden Mikroorganismen bzw. mit unbekanntem Toxin-Genotyp: meist kein Antibiotikum erforderlich
  4. Bei leichter bis mittelgradiger Dehydrierung mit/ohne Erbrechen: orale Rehydratationslösung (ORS)
  5. Bei mittelgradiger Dehydrierung: ggf. ORS über eine nasogastrale Sonde
  6. Bei schwerer Dehydrierung, Schock, verändertem Bewusstseinszustand und Nichtansprechen auf die ORS-Therapie: intravenöse Zufuhr isotonischer Flüssigkeiten
  7. Ab 4 Jahren bei Übelkeit und Erbrechen: Einsatz von Medikamenten zur Erleichterung der oralen Rehydratation
  8. Bei immunkompetenten Patienten: Einsatz von Probiotika
  9. Bei Verdacht auf Zinkmangel: orale Zinksupplementation bei Kindern im Alter von sechs Monaten bis fünf Jahren
  10. Beim Nachweis meldepflichtigen Infektionserreger: Benachrichtigung der Behörden

Fazit:

Ausreichende Rehydratation, so wenig Antibiotika wie möglich und eine adäquate Supportivtherapie sind die Hauptpunkte der aktuellen Leitlinie zu Diagnostik und Management der infektiösen Diarrhöen.

Eine chronische Diarrhö liegt vor, wenn die Stuhlfrequenz bei mehr als 3 (ungeformte bis wässrige Stühle) pro Tag liegt und die Symptomatik länger als zwei bis 4 Wochen besteht. Bei Kindern sollte dann auch das Vorliegen einer Kuhmilchproteinallergie mittels milchfreier Eliminationsdiät überprüft werden. Hierfür stellen wir Ihnen kostenfrei ein Diagnostikset Neocate zur Verfügung.

Bei Malassimilationssyndrom und chronischen Diarrhöen steht Ihnen für Säuglinge Infatrini Peptisorb und für ältere Kinder Nutrini Peptisorb zur Verfügung.

* Empfehlungen der Infectious Diseases Society of America (IDSA) Springer Medizin; 27.06.2018 | Infektiöse Erkrankungen des Magen-Darm-Traktes | Nachrichten

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