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veröffentlicht am 18. Juni 2018 in der Kategorie Ernährung für Erwachsene
Das kennen Sie: Viele onkologische Patienten wünschen sich neben der medikamentösen Therapie selbst aktiv Maßnahmen gegen ihre Erkrankung zu treffen, dazu gehören z.B. Sport, Mistelpräparate oder auch eine „Antikrebs-Diät“. Dazu wünschen Sie sich eine wissenschaftlich fundierte Meinung von ihrem Arzt.
In letzter Zeit wird zunehmend die ketogene Diät populär, in der Hoffnung durch eine streng zuckerarme Ernährung den Tumor „auszuhungern“.
Eine ketogene Diät wird definiert, als eine streng kohlenhydratarme Ernährungsform, bei der 90% der Energie über eine Fettzufuhr erfolgt. Alternativ wird eine modifizierte Form (modifizierte Atkins Diät) mit einer Fettzufuhr von 60-65% durchgeführt. Letztere ist wesentlich leichter in ihrer praktischen Umsetzung.
In einer neuen Publikation gehen Experten der Frage nach der medizinischen Evidenz bei Tumorerkrankungen durch eine systematische Literaturrecherche mit der Auswertung von 9 klinisch relevanten Arbeiten nach. Allerdings waren in diesen Studien die Art der Tumore, die exakte Beschreibung der Diät und auch deren Anwendungsdauer sehr heterogen, so dass die verfügbaren und auszuwertenden Arbeiten einen niedrigen Evidenzgrad aufweisen.
Zusammenfassend zeigt die Analyse, dass die Anwendung der ketogenen Diät bei Tumorpatienten bisher keine positiven Effekte zeigt, weder auf das progressionsfreie Überleben, als auch auf das Gesamtüberleben, noch auf die Lebensqualität oder die Nebenwirkungen der medikamentösen Therapie. Daher kann die Arbeitsgemeinschaft für die Prävention und Integrative Onkologie aktuell keine Empfehlungen für den Einsatz der ketogenen Diät bei Tumorpatienten aussprechen.
Die Experten empfehlen betroffenen Patienten eine ausgewogene Ernährung entsprechend den Empfehlungen der DGE e.V. mit ausreichend Obst, Gemüse, Fisch und Getreideprodukten, mit einem maßvollen Verzehr an Zucker, Salz und fettreichen Lebensmitteln.
Quelle: Wirksamkeit der ketogenen Diät bei urologischen Tumorerkrankungen. Ein systematischer Review; Der Urologe 3/2018
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