Land:
Stillende Mütter, die nicht ständig bei ihrem Kind sind, können ihren Alltag auch unabhängig vom Trinkrhythmus ihres Babys gestalten, indem sie die Milch abpumpen. So können auch Väter, Großeltern oder der/die Babysitter*in das Baby mit Muttermilch füttern, wenn die Mama unterwegs ist.
Empfehlungen zur Aufbewahrung sowie zum Einfrieren und Auftauen von abgepumpter Muttermilch gibt die Nationale Stillkommission des Bundesinstituts für Risikoforschung.
Zur Aufbewahrung sowie zum Einfrieren und Auftauen von abgepumpter Muttermilch lauten die Empfehlungen wie folgt:
Raumtemperatur | Kühlschrank | Tiefkühltruhe | Aufgetaute Muttermilch | ||
---|---|---|---|---|---|
Deutschland | 6 – 8 Stunden bei 15 bis 25°C | 3 Tage bei 4 bis 6°C | 6 Monate bei -18°C oder kälter | StundenNach einem sehr langsamen Auftauprozess über 12 Stunden hinweg im Kühlschrank bei 4 °C bis 6 °C, kann die Muttermilch für 2 Tage bei 4 °C bis 6 °C im hinteren, unteren bis mittleren Bereich des Kühlschranks aufbewahrt werden. Nicht wieder einfrieren! |
Empfehlungen für das Einfrieren und Auftauen von Muttermilch
- Um die Muttermilch vor Temperaturschwankungen zu schützen, sollte sie im kältesten Bereich des Kühlschranks aufbewahrt werden. Der beste Platz ist an der Rückwand, nahe dem Kühlaggregat. Die Kühlschranktür und die oberen Bereiche sind weniger geeignet, da sie stärkeren Temperaturschwankungen ausgesetzt sind. 2-3
- Verwendung von Glas- oder Plastikflaschen; nur drei viertel voll füllen, um Raum für Ausdehnung zu lassen. Flaschen zuvor mit warmem Seifenwasser und Bürste reinigen und danach drei Minuten auskochen oder in einer Spülmaschine bei ≥65 °C reinigen. 2-3
- Beschriften der Milchflaschen mit dem Datum des Abpumpens. 2-3
- Kunststoffflaschen sind bruchsicher und daher auch zum Einfrieren geeignet. Es sollten jedoch nur Behälter verwendet werden, die speziell für die Aufbewahrung von Säuglings- oder Kleinkindnahrung vorgesehen sind. So wird sichergestellt, dass das Material der Flaschen keine gesundheitsschädlichen Stoffe in die Muttermilch abgibt. 2-3
- Muttermilchbeutel sollten stabil und gut verschlossen sein und an einem Ort gelagert werden, der vor mechanischen Beschädigungen geschützt ist. Haushaltsübliche Eis- oder Tiefkühlbeutel sind nicht geeignet, da sie nicht vorsterilisiert sind. 2-3
- Frisch abgepumpte Milch kann einer Flasche mit schon gefrorener Milch hinzugegeben werden, vorausgesetzt, dass die Flasche sofort wieder in den Tiefkühlschrank kommt. 2-3 Es darf nicht mehr als die bereits eingefrorene Milch sein, um das Antauen der eingefrorenen Milch zu verhindern.
- Falls nötig, sollte die Muttermilchflasche schonend mit lauwarmem Wasser (maximal 37 °C) erwärmt werden. Dies kann unter fließendem Wasser, in einem Wasserbad oder in einem Flaschenwärmer erfolgen, jedoch nicht in der Mikrowelle. Eine Erwärmungszeit von 15 bis 20 Minuten wird empfohlen. Säuglinge trinken Muttermilch gerne körperwarm, aber auch bei Zimmertemperatur.2-3
- Die Vitamine A, E und B, der Eiweißgehalt, Enzyme, Fette, Zink, Immunglobuline, Lactoferrin, Lysozym und Laktose bleiben beim Einfrieren erhalten.1
- Manchmal kommt es durch eine Reaktion der Lipase zur Aufspaltung von Muttermilchfetten und dann schmeckt die Milch etwas seifig und kann vom Baby abgelehnt werden. Ist dies der Fall, kann die Muttermilch kurz erhitzt werden (kurz vor dem Siedepunkt), schnell abgekühlt und sofort eingefroren werden. Dies verhindert die Reaktion und die Milch schmeckt besser.1
- Milch, die innerhalb von 24 Stunden gesammelt wird, kann bei 4 bis 6 °C aufbewahrt und dann eingefroren werden. 2-3
- Koletzko, B., Bauer, C., Brönstrup, A., Cremer, M., Flothkötter, M., Hellmers, C., Kersting, M., Krawinkel, M., Przyrembel, H., Schäfer, T., Vetter, K., Wahn, U., Weißenborn, A. Säuglingsernährung und Ernährung der stillenden Mutter. Aktualisierte Handlungsempfehlungen des Netzwerks Gesund ins Leben – Netzwerk Junge Familie, ein Projekt von IN FORM. Monatsschr Kinderheilkd (2013);161:237–46
- Springer, S., Berns, M., Mildenberger, E., Rouw, E., von Gartzen, A., Weichert, S., Abraham, K., Hösemann, C., Ensenauer, R. Gewinnung, Aufbewahrung und Umgang mit abgepumpter Muttermilch für das gesunde, eigene Kind zu Haus. Nationale Stillkommission. Stellungnahme vom 15.03.2024
- Nationale Stillkommission des Bundesinstituts für Risikobewertung www.bfr.bund.de/; www.bdl-stillen.de (Aufgerufen am 25.11.24)