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Was gehört in die Hebammentasche? Unsere Checkliste(n) für alle Fälle!
Um bei Terminen mit Müttern bestens vorbereitet zu erscheinen, darf sie auf keinen Fall fehlen – die Hebammentasche. Heutzutage gibt es keine detaillierten Vorschriften mehr, was in der Tasche enthalten sein muss, sodass Hebammen je nach Tätigkeitsspektrum, Berufsordnung und eigener Präferenz ihre Arbeitsmaterialien selbst wählen können. Welche Materialien, abhängig von der Mutter und Art des Termins, als Teil der Hebammentasche sinnvoll sind, führen wir hier als Empfehlung auf:
Das ist immer mit dabei
Je nachdem, welche Leistungen angeboten werden und um welche Art des Termins es sich handelt – sei es Schwangerschaftsvorsorge, die Geburt oder die Nachsorge im Wochenbett – unterscheiden sich die mitzuführenden Inhalte der Hebammentasche ein wenig voneinander1.
Zu den grundsätzlichen Arbeitsmitteln, die auf alle Fälle immer zur Ausstattung gehören, zählen:
- Ein Blutdruckmessgerät
- Ein Stethoskop
- Händedesinfektionsmittel, sterile Einmalschutzhandschuhe, Mundschutz
- Ein Maßband
- Ein Thermometer
- Passende Dokumentationsmaterialien
Für die Schwangerschaftsvorsorge
Bei Terminen mit Schwangeren geht es in erster Linie um die werdende Mutter. Daher werden vor allem Arbeitsmittel benötigt, die auf das Trimester der Schwangeren abgestimmt sind. Dazu gehören zum Beispiel:
- Ein Gravidarium, um die genaue Schwangerschaftswoche und den voraussichtlichen Geburtstermin zu berechnen
- Wahlweise ein Hörrohr oder ein Dopton, um die Herztöne des Babys zu überprüfen2
- Harnstreifentests oder Harnbecher für eine Urinprobe, um die Höhe der Glukose-, Eiweiß- und Zuckerwerte im Urin der werdenden Mutter festzustellen
- Steht die werdende Mutter kurz vor dem Entbindungstermin, kann man sie mit einem Fruchtwassertest versorgen, durch welchen herausgefunden werden kann, ob es sich bei Ausfluss bereits um Fruchtwasser handelt oder nicht
- Sofern eine Ausbildung vorliegt, Utensilien für Akkupunktur
- Bei Bedarf Tapes für Rückenschmerzen
Für die Geburtsbegleitung
Auch während der Begleitung der werdenden Mutter bei der Geburt sind zusätzlich zur Basisausstattung gewisse Objekte unabdinglich für die Hebammentasche:
- Wie schon bei der Schwangerschaftsvorsorge sollte zum Beispiel ein Dopton oder CTG vorhanden sein, damit die Herztöne und Wehentätigkeit jederzeit überprüft werden können
- Mit dem Thermometer lässt sich die Körpertemperatur der Kundin im Blick behalten
- Ist die Geburt im Zuhause der Kundin geplant, kann es sinnvoll sein, einen Schleimsauger in der Hebammentasche mitzuführen3
- Auch Geburtsutensilien sind hilfreich wie Geburtshocker oder Pezziball
Sobald das Kind auf der Welt ist, kommen:
- Nabelschere und Nabelklemme zum Einsatz, um das Neugeborene von der Nabelschnur zu trennen
- Für den Fall, dass ein Dammschnitt durchgeführt und später vernäht werden muss, sollten außerdem eine Epischere und Nahtmaterial vorhanden sein
- Mithilfe einer Babywaage kann das Geburtsgewicht des Säuglings bestimmt werden
- Sterile Kompressen und alkoholfreies Desinfektionsmittel
Für die Nachsorge
Bei Nachsorgeterminen werden nicht nur das Wohlbefinden der Mutter, sondern auch die Entwicklung des Kindes innerhalb der ersten Wochen nach der Geburt untersucht.
- Dazu gehört das Messen und Dokumentieren des Wachstums und der Gewichtszunahme des Neugeborenen mithilfe eines Maßbandes und einer Babywaage oder einem Wiegetuch
- Um zu überprüfen, dass der Nabel richtig abheilt, sollten zudem Materialien zur Nabelversorgung wie Puder usw. zu den Nachsorgeterminen mitgebracht werden4
- Auch ein Fieberthermometer sollte mit von der Partie sein, um bei Mutter und Säugling die Körpertemperaturen messen zu können.
- Für den Fall, dass die Naht einer Kaiserschnittnarbe gelöst werden müsste, bieten sich eine sterile Pinzette und ein steriles Skalpell
- Und falls das Baby unter Koliken leidet, sind einige Kümmelzäpfchen praktisch oder auch ein paar Ampullen Kochsalzlösung für verschnupfte Säuglinge.
Ein weiterer großer Aspekt der Termine, die im Wochenbett stattfinden, ist das Stillen. Als Hebamme beraten Sie die frischgebackene Mutter zu Stillpositionen und Häufigkeit des Anlegens. Zudem informieren Sie sie über Stillhelfer, die bei Stillschwierigkeiten angewendet werden können.
Hierzu kann die Hebammentasche zusätzlich ausgestattet werden mit:
- Handpumpen
- Stillhütchen
- Brustwarzensalbe oder Brustwickel
Generell ist für Informationsmaterialien, die Schwangeren oder frischgebackenen Mamas ausgehändigt werden können, ebenfalls Platz in der Hebammentasche.
Es empfiehlt sich, die Hebammentasche regelmäßig aufzuräumen und dabei die Produkte auf deren Haltbarkeit und Reinlichkeit zu prüfen. Praktischerweise können die vielen kleinen einzelnen Produkte in kleinere Täschchen oder Hüllen geclustert werden. Mit Blick auf den nächsten Tag kann zudem aussortiert werden, was garantiert nicht benötigt wird.