Machen Ihnen regelmäßig Bauchschmerzen, Durchfall oder Störungen des Verdauungstrakts zu schaffen? Damit sind Sie nicht allein. Nicht immer muss jedoch hinter solchen Symptomen eine ernstzunehmende Erkrankung stecken. Sprechen Sie dennoch unbedingt mit Ihrem Arzt oder Ihrer Ärztin über Ihre Beschwerden.

In diesem Beitrag haben wir Ihnen nützliche Informationen und Behandlungsansätze für einige häufig vorkommende Krankheitsbilder des Magen-Darm-Trakts zusammengefasst.

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Magen-Darm-Erkrankungen: Was ist damit gemeint?

Bei vielen Erkrankungen des Magen-Darm-Trakts (sogenannten gastrointestinale Störungen) kann es zu Problemen bei der Verdauung und Verwertung von Nährstoffen kommen. Störungen der Nährstoffverwertung werden medizinisch auch als Malassimilation bezeichnet. Sie treten besonders häufig bei einer entzündlichen Erkrankung der Bauchspeicheldrüse (Pankreatitis), dem Kurzdarmsyndrom und bei chronisch entzündlichen Darmerkrankungen (CED) auf. Zu den chronisch entzündlichen Darmerkrankungen zählt beispielsweise Morbus Crohn.

Entzündliche Erkrankung der Bauchspeicheldrüse – Symptome und Ursachen

Man unterscheidet zwischen einer akuten und einer chronischen Entzündung der Bauchspeicheldrüse (Pankreatitis). Beim chronischen Verlauf produziert die Bauchspeicheldrüse kaum noch Verdauungsenzyme. Dadurch kommt es häufig zu einer Störung der Fettverdauung und dem vermehrten Ausscheiden von Fetten (auch als „Fettstuhl“ beziehungsweise Steatorrhoe bezeichnet). Bei einer akuten Pankreatitis hingegen klagen Patient:innen plötzlich über starke Bauchschmerzen. Häufigste Ursache für die Erkrankung der Bauchspeicheldrüse sind Entzündungen der Gallensteine und ein zu starker Konsum von Alkohol1. Weiter unten erfahren Sie mehr zu den Behandlungsmöglichkeiten einer Pankreatitis.

Kurzdarmsyndrom – Symptome und Ursachen

Das Kurzdarmsyndrom entsteht durch die operative Entfernung von Teilen des Dünndarms (die sogenannte Resektion). Je nach Ausmaß der Dünndarmentfernung kann es zu einer ungenügenden Aufnahme (Resorption) von Nährstoffen, Vitaminen, Mineralstoffen und Wasser kommen. Dadurch treten häufig Beschwerden wie Durchfall, „Fettstuhl“ oder Laktoseintoleranz auf. Mögliche Behandlungsansätze haben wir Ihnen weiter unten aufgelistet.

Chronisch entzündliche Darmerkrankungen (CED) – Symptome und Ursachen

Die häufigsten chronisch entzündlichen Darmerkrankungen (kurz: CED) sind Morbus Crohn und Colitis ulcerosa. Symptome können chronische Durchfälle, Appetitlosigkeit und Bauchschmerzen sein. Bei der Mehrheit der Patient:innen mit CED stellt sich im Verlauf der Erkrankung eine Unterversorgung mit Nährstoffen bis hin zu einer Mangelernährung ein.

Magenschleimhautentzündung – Symptome und Ursachen

Eine Magenschleimhautentzündung (Gastritis) entsteht durch ein Ungleichgewicht zwischen der Säureproduktion und dem Säureschutz im Magen meist bedingt durch Infektionen, Stress infolge einer schweren Erkrankung, Verletzungen, die Einnahme bestimmter Medikamente und Störungen des Immunsystems2. Zu den häufigsten Symptomen einer Magenschleimhautentzündung zählen neben Magenschmerzen, Blähungen und Übelkeit auch Appetitlosigkeit und ein aufgeblähter Bauch3.

Magenkrebs – Symptome und Ursachen

Vor der Diagnose Magenkrebs klagen Patient:innen häufig über eine Entzündung der Magenschleimhaut aufgrund einer Infektion mit Bakterien. In seinem Anfangsstadium verursacht Magenkrebs wenige bis keine Symptome. Bei fortgeschrittener Erkrankung können folgende Symptome auftreten:

  • häufiges Erbrechen
  • Gewichtsverlust
  • Blut im Stuhl
  • Schluckbeschwerden.

Reizmagen – Symptome und Ursachen

Der Reizmagen (Funktionelle Dyspepsie) zählt zu den gastrointestinalen Störungen, die bisher nicht eindeutig erklärt worden sind. Mit dem Reizmagen gehen oft Störungen des Verdauungstrakts einher4. Zu den Symptomen zählen unter anderem ein brennendes Gefühl im Oberbauch, Unwohlsein und häufiges Aufstoßen sowie ein Blähgefühl.5

Zöliakie – Symptome und Ursachen

Zu den Symptomen der genetisch bedingten Unverträglichkeit des Getreideeiweiß Gluten zählen Durchfälle, „Fettstuhl“, Blähungen und Gewichtsverlust.6

Treten bei Ihnen Symptome auf, die auf eine Erkrankung des Magen-Darm-Trakts hindeuten, suchen Sie umgehend Ihren Arzt oder Ihre Ärztin auf und bitten Sie um Rat.

Magen-Darm-Erkrankungen: Behandlung und Ernährungstherapie

Die Behandlung von Erkrankungen des Magen-Darm-Trakts unterscheidet sich von Krankheitsbild zu Krankheitsbild. Im folgenden Teil haben wir Ihnen Empfehlungen für die Ansätze der Ernährungstherapie zusammengefasst. Bei Fragen zur Behandlung und Ernährungstherapie wenden Sie sich bitte an Ihren Arzt oder Ihrer Ärztin.

Frau backt mit Enkelin und knetet mir ihr einen Teig

Mangelernährung vorbeugen

Wenn die Nährstoffe aus unseren täglichen Mahlzeiten krankheitsbedingt nicht mehr richtig vom Körper aufgenommen werden – wie es bei Erkrankungen des Magen-Darm-Trakts der Fall sein kann – können Mangelzustände auftreten. Um dies zu vermeiden, kann Ihr Arzt oder Ihre Ärztin je nach Erkrankung und nach individuellem Bedarf eine abgestimmte Ernährung empfehlen. Das Ziel einer solchen Ernährungstherapie ist es, möglichst frühzeitig einer Fehl- oder Mangelernährung entgegenzuwirken und die mit der Erkrankung einhergehenden Beschwerden zu lindern. 

Ernährungstherapie bei entzündlicher Erkrankung der Bauchspeicheldrüse

Die richtige Ernährungstherapie bei Pankreatitis ist abhängig vom Schweregrad der Erkrankung und dem individuellen Ernährungszustand. Allgemein wird eine fettarme und leicht verdauliche Kost empfohlen.

Je nach Schweregrad der Erkrankung kann auch die enterale Ernährung mit spezieller Trink- oder Sondennahrung sinnvoll sein. Sogenannte niedermolekulare Nahrungen, die leicht verwertbare Nährstoffe enthalten, oder fettfreie Trinknahrungen mit besonders hohem Energiegehalt können die zuverlässige Energie- und Nährstoffzufuhr unterstützen.

Ernährungstherapie bei Kurzdarmsyndrom 

Die Ernährungsmaßnahmen sollten stets an die verbliebene Aufnahmefähigkeit des Restdarms angepasst sein. Wenn sich der Darm nach der Resektion stabilisiert hat, wird allgemein eine hochkalorische und eiweißreiche Kost empfohlen. Falls notwendig, können Nahrungsfette teils durch MCT-Fette ersetzt werden.

Wenn der Nährstoffbedarf durch die normale Ernährung nicht gedeckt wird, kann Ihr Arzt oder Ihre Ärztin die (ergänzende) Ernährung mithilfe von spezieller Trink- oder Sondennahrungen empfehlen. Bei ausgeprägten Resorptionsstörungen können sogenannte niedermolekulare Nahrungen eingesetzt werden. Bei Resorptionsstörungen können Patient:innen aufgrund von Darmentzündungen oder Nahrungsmittelunverträglichkeiten bestimmte Nahrungsbestandteile nicht verdauen und resorbieren7. Sie enthalten leicht verwertbare Nährstoffe, die eine ausreichende Energie- und Nährstoffzufuhr unterstützen. Bei Störungen der Fettverwertung können Nahrungen mit MCT-Fetten sinnvoll sein, wie etwa Nutrison® Peptisorb Plus HEHP.

Ernährungstherapie bei chronisch entzündlichen Darmerkrankungen

Da Untergewicht und Mangelernährung mit einer erhöhten Anfälligkeit für entzündliche Schübe im Zusammenhang stehen, kommt der Ernährungstherapie bei CED eine besondere Bedeutung zu. Die Anforderungen an die Ernährung können sich im Verlauf der Erkrankung immer wieder ändern und erfordern regelmäßige Anpassungen der Ernährungstherapie. 

Vor allem während eines akuten Schubs kann die normale Nahrungsaufnahme wegen starker Beschwerden des Verdauungstrakts eingeschränkt sein. In dieser Phase kann manchmal die enterale Ernährung mit speziellen medizinischen Trinknahrungen (gegebenenfalls auch Sondennahrung) die ausreichende Energie- und Nährstoffversorgung unterstützen. Im weiteren Verlauf sollte schrittweise ein langsamer Kostaufbau mit der gewohnten Nahrung erfolgen. Im beschwerdefreien Intervall wird eine leichte Vollkost empfohlen.

Für Ihre Fragen zu unserem Produktsortiment oder zu medizinisch enteraler Ernährung steht Ihnen unser kompetentes Team der Produkt- und Ernährungsberatung zur Seite. Sie erreichen uns montags bis freitags von 9 bis 16 Uhr unter der kostenfreien Telefonnummer 00800/700 500 00. Sie möchten uns lieber schreiben oder zu einem anderen Thema kontaktieren? Dann nutzen Sie gerne unser Kontaktformular und wählen Ihr Anliegen aus. Wir nehmen uns gerne Zeit für Sie!

Ernährungstherapie bei Fettverwertungsstörungen

Die Fettverdauung ist ein komplexer Prozess, an dem unterschiedliche Organe und Mechanismen beteiligt sind. Eine Störung der Fettverdauung kann daher unterschiedliche Ursachen haben, zum Beispiel eine Entzündung der Bauchspeicheldrüse oder eine Lebererkrankung. Die Folge ist häufig Durchfall mit erhöhter Fettausscheidung über den Stuhl. Dem Körper stehen die ausgeschiedenen Fette nicht mehr zur Energiegewinnung zur Verfügung und ein Energie- und Nährstoffmangel kann auftreten.

Eine spezielle fettmodifizierte Ernährung kann krankheitsbedingten Mangelzuständen entgegenwirken. Dabei wird ein Großteil der normalen Nahrungsfette vermieden und durch fettarme beziehungsweise fettfreie Produkte ersetzt. Als kalorienreiche Alternative zu den üblichen Nahrungsfetten können sogenannte MCT-Fette verwendet werden, die der Körper leichter verwerten kann. Um Mangelzustände auszugleichen, kann der Arzt auch spezielle medizinische Trinknahrungen oder Sondennahrungen empfehlen, die zum Beispiel fettfrei sind oder MCT-Fette enthalten.

Fortimel® Trinknahrungen und Nutrison® Sondennahrungen sind Lebensmittel für besondere medizinische Zwecke (bilanzierte Diät). Zum Diätmanagement bei Erkrankten mit fehlender oder eingeschränkter Fähigkeit zur ausreichenden normalen Ernährung bzw. mit krankheitsbedingter Mangelernährung. Nur unter ärztlicher Aufsicht verwenden.