Wann spricht man von einer Mangelernährung im Alter?
Unter- und Mangelernährung (auch Malnutrition genannt) zählen zu den häufigsten Gesundheitsproblemen im Alter und liegt vor, wenn der Nährstoffbedarf einer Person über einen längeren Zeitraum nicht mehr ausreichend durch die Nahrung gedeckt ist. Rund ein Drittel aller Senioren ist davon betroffen bzw. bedroht. Etwa 1 Million Menschen im Alter von über 65 Jahren leiden an gesundheitsgefährdenden Ernährungsdefiziten.
Wer jedoch auf Dauer zu wenig isst oder trinkt, nimmt nicht einfach nur ab. Die Folgen reichen viel weiter und können je nach Ausmaß und Dauer einer Unterversorgung mit Nährstoffen besonders im Alter sehr schwerwiegend sein.
Wie äußert sich eine Mangelernährung im Alter?
Bereits bei einer leichten Mangelernährung können sich Symptome wie Schwäche, Appetitlosigkeit und Abgeschlagenheit zeigen. Häufig klagen alte Menschen über Schwindel und Müdigkeit sowie „schwache, kraftlose Beine“. Wenn die Leistungsfähigkeit des Körpers auf diese Weise nachlässt, schwinden oft auch Lebensenergie und Lebensfreude.
Frühzeitig Symptome einer Mangelernährung im Alter erkennen
Angesichts der drastischen Folgen ist es wichtig, schon frühzeitig auf Anzeichen von Mangel- und Unterernährung zu achten. Vor allem Angehörige von älteren Menschen sollten die Mahlzeiten sowie die körperliche Verfassung beobachten. Ernährungslücken lassen sich oftmals schon vor einem starken Gewichtsverlust aufdecken. Die ersten Anzeichen für eine Mangelernährung im Alter können vor allem die folgenden sein:
- Appetitlosigkeit
- das Auslassen und Ablehnen von Mahlzeiten und Getränken
- Müdigkeit und Abgeschlagenheit
- körperliche Schwäche, „schwache Beine“
- Schwindel
- Hautveränderungen
- Teilnahmslosigkeit
- Beschwerden durch körperliche Einschränkungen oder Schmerzen, die das Essen und Trinken behindern (z. B. Kau- und Schluckbeschwerden)
Alarmsignale ernst nehmen
Nehmen Sie Alarmsignale stets ernst und lassen Sie sich bei einem Verdacht auf Ernährungsprobleme umgehend von einem Arzt beraten!
Was sind Folgen von Unter- und Mangelernährung?
Wird über einen längeren Zeitraum zu wenig oder zu einseitig gegessen, kann das ernste körperliche Folgen haben. Nährstoffmangel und Gewichtsverlust führen dann zu einer Abnahme von Muskelkraft und Knochenmasse. Das erhöht wiederum das Risiko für Stürze.
Anfälliges Immunsystem durch Mangelernährung
Aber auch die Funktionsfähigkeit der inneren Organe leidet bei einer Unterversorgung mit Nährstoffen. Das kann u. a. zu Herz-Rhythmus-Störungen und einer Verschlechterung der Atmung führen. Darüber hinaus wirkt sich Mangelernährung negativ auf das Immunsystem aus. Die Folge ist eine erhöhte Infektanfälligkeit.
Längere Genesungszeit bei Krankheiten
Neben einer gestörten Wundheilung und somit einer erhöhten Gefahr des Wundliegens vertragen mangelernährte Senioren häufig auch Medikamente viel schlechter. Im Krankheitsfall kann sich die Genesung verzögern und auch die Dauer von Krankenhausaufenthalten verlängern. Ältere Menschen mit Unter- und Mangelernährung sind daher zunehmend auf Pflege angewiesen. Und schließlich geht eine dauerhafte Unterernährung auch mit einer erhöhten Sterblichkeit einher.
So können Sie als Angehöriger helfen
Manchen Patienten fällt es schwer, mit dem Arzt oder Pflegepersonal zu sprechen, um nicht „unnötig zur Last zu fallen“ – hier können Angehörige wichtige Vermittler sein. Außerdem lassen sich Maßnahmen zur Verbesserung der Ernährung gemeinsam viel leichter umsetzen.
Je früher damit begonnen wird, desto erfolgreicher ist die Ernährungstherapie.