Die Behandlung von Schluckstörungen

Grundsätzlich sollte die Therapie von Schluckstörungen eng mit der Behandlung der Grunderkrankung verknüpft sein. Bei der Behandlung von Schluckstörungen stehen vor allem zwei Ziele im Vordergrund: Zum einen sollen Patienten ihre Fähigkeit zur normalen Nahrungsaufnahme weitestgehend wiedererlangen. Zum anderen soll die Gefahr des Verschluckens (auch als Aspirationsrisiko bezeichnet) so gering wie möglich sein. 

Auch die Verbesserung des Ernährungszustandes sollte ein wichtiges Ziel sein, da eine unzureichende Ernährung in vielen Fällen den Krankheitsverlauf verschlechtert bzw. die Genesung verlangsamt. Mithilfe der richtigen Ernährungstherapie kann dies verhindert und die Lebensqualität verbessert werden. 

Schlucktraining und weitere Therapieansätze

Therapeuten können drei Behandlungsansätze verfolgen. In der Praxis werden die jeweiligen Maßnahmen oft miteinander kombiniert.

Wiederherstellende (restituierende), logopädische Übungen

Mit dem Ziel, gestörte Funktionen wieder zu normalisieren, können bestimmte Stimulations-, Bewegungs- und Schluckübungen durchgeführt werden. 

Ausgleichende (kompensatorische) Übungen

Um die Gefahr des Verschluckens bzw. das Aspirationsrisiko zu vermindern, können Therapeuten Haltungsänderungen und Techniken für sicheres Schlucken vermitteln. 

Anpassungen bzw. adaptierendes Vorgehen

Hierbei lernt man, bestmöglich mit den bestehenden Schluckbeschwerden im Alltag zu leben. U. a. beinhaltet dies eine Anpassung der täglichen Ernährung, da z. B. pürierte bzw. angedickte Speisen und Getränke häufig leichter und sicherer geschluckt werden können als feste bzw. flüssige Konsistenzen. Aber auch der Umgang mit Hilfsmitteln wie Trinkbechern oder speziellem Besteck wird vermittelt. 

Hilfreiche Anpassungen der Ernährung bei Schluckstörungen

Mithilfe der richtigen Ernährungstherapie kann die ausreichende Versorgung sowohl mit Flüssigkeit als auch mit Energie und Nährstoffen sichergestellt werden. Bei leichten oder moderaten Schluckstörungen ist es oft hilfreich, die Konsistenz der Speisen und Getränke so anzupassen, dass sie einfacher geschluckt werden können. Dies verringert auch das Aspirationsrisiko. Feste Speisen können z. B. püriert werden, während Flüssigkeiten mithilfe von Andickungsmitteln die passende Konsistenz erhalten. 

Unterschiedliche Konsistenzstufen für optimales Schlucken

In der Regel ermittelt Ihr behandelnder Arzt oder Logopäde die Konsistenz von Flüssigkeiten, die Sie am besten schlucken können. Auch wenn es keine offizielle bzw. einheitliche Bezeichnung gibt, werden üblicherweise die drei Konsistenzstufen Sirup, Honig und Pudding unterschieden.

Lassen Sie sich am besten die unterschiedlichen Konsistenzen von Ihrem Arzt oder Logopäden zeigen und fragen Sie bei Unsicherheiten immer nach. Besprechen Sie mit Ihrem Therapeuten auch die Lebensmittel, die Sie vermeiden sollten, weil sie das Verschluckungsrisiko erhöhen. Generell gilt beim Andicken von Flüssigkeiten und Speisen:

So viel wie nötig – so wenig wie möglich. Denn je flüssiger ein Getränk ist, desto mehr fühlt es sich für Sie wie ganz normales Trinken an. 

Nicht empfehlenswerte Lebensmittel bei Schluckstörungen

Einige Lebensmittel sind generell nicht empfehlenswert bei Schluckstörungen, da bei ihnen die Gefahr des Verschluckens erhöht ist. Dazu zählen u. a.: 

  • Gemischte Konsistenzen (z. B. Eintopf mit Einlage oder Joghurt mit Obststücken)
  • Lebensmittel mit stückigen Zusätzen (z. B. Wurst mit groben Zusätzen)
  • Schwer formbare Lebensmittel (z. B. Reis, Rohkostsalat, Pilze, Fruchtgummi)
  • Krümelige Lebensmittel (z. B. Salzgebäck, Knäckebrot, paniertes Essen)
  • Lebensmittel mit hohem Säureanteil (z. B. Zitrusfrüchte, saure Gurken)
  • Faserige Lebensmittel (z. B. Spargel, Rhabarber, faseriges Fleisch)
  • Zähe, harte Schalen (z. B. Gurke, Tomate, Apfel, Pfirsich)
  • Getränke mit Kohlensäure
  • Ganze Kräuter, Gewürze, Kakaopulver
  • Stark gewürzte Speisen oder scharfe Lebensmittel   

Bitte lassen Sie sich stets von Ihrem Arzt oder Logopäden zu Ihrer individuellen Ernährungstherapie beraten.

Unterschiedliche Konsistenzstufen für optimales Schlucken

Als Experten für die Ernährung bei Schluckstörungen haben wir von Nutricia nicht nur hochwertige Andickungsmittel und bereits fertig angedickte Trinknahrungen der Marke Nutilis entwickelt, sondern stellen Ihnen darüber hinaus raffinierte Rezepte sowie viele weitere hilfreiche Tipps für die Zubereitung von leckeren Gerichten zur Verfügung.

Vorsicht bei Dickungsmitteln auf Stärkebasis

Dickungsmittel, die rein auf Stärke basieren, bergen Gefahren. Denn der menschliche Speichel enthält das Enzym Amylase, das Stärke bereits im Mund zersetzt. Wenn solcherart angedickte Lebensmittel im Mund mit Amylase in Kontakt kommen, werden sie wieder flüssiger und das Verschluckungsrisiko ist erhöht. Sicherer sind Andickungsmittel mit amylaseresistenten Eigenschaften wie z. B. Produkte der Marke Nutilis. Diese Produkte behalten dank pflanzlicher Ballaststoffe die gewünschte Konsistenz auch bei Speichelkontakt und ermöglichen ein sichereres Schlucken. 

Stufe 1: Schwere Dysphagie mit hohem Aspirationsrisiko

Bei sehr stark ausgeprägten Schluckstörungen und der damit verbundenen Gefahr einer Mangelernährung können Ärzte auch die Ernährung mithilfe einer Sonde empfehlen. Je nach individuellen Voraussetzungen kann die Sondenernährung sowohl kurz- als auch langfristig erfolgen und die orale Nahrungsaufnahme ergänzen oder vollständig ersetzen.

Stufe 2: Mäßige Dysphagie mit Aspirationsrisiko

Bei einer mäßigen Schluckstörung können oft nur kleine Mengen pürierter Nahrung und Flüssigkeit geschluckt werden. Daher ist in dieser Situation häufig die ergänzende Ernährung mithilfe einer Sonde sinnvoll, damit der Energie- und Nährstoffbedarf zuverlässig gedeckt ist. 

Stufe 3: Leichte Dysphagie mit niedrigem Aspirationsrisiko

Wenn Schluckstörungen leicht ausgeprägt sind und das Verschluckungsrisiko gering ist, wird meist eine Dysphagiekost mit konsistenzadaptierten Speisen und Flüssigkeiten empfohlen. Damit das Schlucken so sicher wie möglich ist, sollten Dickungsmittel mit amylaseresistenten Eigenschaften verwendet werden.  

Menschen mit konsistenzangepasster Kost neigen dazu, weniger Nahrung und Flüssigkeit aufzunehmen. Außerdem ist die Nährstoffdichte von pürierten Speisen oft geringer, weil sie mit Flüssigkeit verdünnt werden. Wenn der normale Nährstoffbedarf nicht gedeckt ist, kann die ergänzende Ernährung mit medizinischer Trinknahrung hilfreich sein. Trinknahrungen enthalten viel Energie und alle lebenswichtigen Nährstoffe in kleinem Volumen und sind daher besonders für Menschen geeignet, die meist nur kleine Portionen schaffen. 
 

Stufe 4: Keine oder leichte Dysphagie mit minimalem Aspirationsrisiko

Sind Schluckbeschwerden sehr leicht ausgeprägt und das Verschluckungsrisiko minimal, kann in der Regel ganz normal gegessen und getrunken werden. Wenn Sie sich dabei in einer Genesungsphase befinden, sollte zu Beginn geschultes Personal beim Essen und Trinken anwesend sein. Energie- und Nähstoffvorräte Ihres Körpers, die während einer vorherigen Krankheitsphase aufgebraucht wurden, sollten nun wieder aufgefüllt werden. Ist der Nährstoffbedarf nicht optimal gedeckt, kann der Arzt zusätzlich medizinische Trinknahrung empfehlen. 

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