Sie steuern unsere Bewegungen, sie halten uns im Gleichgewicht und sie sind für die reibungslose Funktion vieler unserer Organe verantwortlich – ohne die über 600 Muskeln unseres Körpers wären Dinge wie Laufen, Lachen, Tanzen und Singen nicht möglich. Aber bereits ab dem 30. Lebensjahr verlieren wir jährlich einen gewissen Anteil unserer Muskelmasse. Dieser schleichende Muskelabbau ist zwar ein ganz normaler physiologischer Vorgang und Teil des Alterungsprozesses, er hat jedoch enorme Auswirkungen auf unseren Körper: Die Kraft lässt langsam nach und die wichtige Körperstabilität kann aus dem Gleichgewicht kommen. Es ist ganz normal, dass der Körper dabei schon einmal „ins Wanken“ gerät. Aber in einigen Fällen bleibt es nicht nur beim Körper, sondern kann auch Auswirkungen auf Gewohnheiten, den Alltag und damit das ganze Leben haben.

Es kann ein veränderlicher Prozess sein, wenn körperliche Unabhängigkeit und Selbstständigkeit keine Selbstverständlichkeit mehr sind – für Betroffene und Angehörige gleichermassen. Was Sie bei Muskelschwund beachten sollten und welche Rolle die Ernährung dabei spielt, haben wir für Sie zusammengefasst.

Auf dieser Seite

Muskelschwund: Was ist das?

Muskelschwund ist ein Sammelbegriff für viele Erkrankungen, alle haben aber mit der Abnahme der Muskelzellen zu tun. Im Gegensatz zum normalen, allmählichen Muskelabbau versteht man unter dem medizinischen Fachbegriff Sarkopenie einen altersbedingten Muskelschwund, der den üblichen physiologischen Alterungsprozess übersteigt. Durch die altersbedingte Krankheit kommt es zu einem überdurchschnittlich hohen Abbau der Muskelmasse, zu einem vermehrten Verlust an Muskelkraft und ganz allgemein zu einer Verschlechterung der Muskelfunktion.

Ursachen von Muskelschwund

Ein Muskelabbau im Alter kann ganz verschiedene Gründe haben. Zu den wichtigsten Ursachen von Muskelschwund zählen:

  • entzündliche Prozesse, die das Immunsystem beeinflussen
  • altersbedingte neurologische Veränderungen
  • hormonelle Einflüsse wie ein Östrogen- beziehungsweise Testosteronmangel
  • eine vorliegende Mangelernährung und insbesondere eine mangelnde Proteinaufnahme
  • chronische Erkrankungen
  • operative Eingriffe

Kommt es im Alter – auch aufgrund einer fortschreitenden Muskelschwäche – zu Unfällen oder Stürzen, die mit Verletzungen oder einem Oberschenkelhalsbruch einhergehen, müssen diese in der Regel operativ behandelt werden.

Da Muskeln zur Aufrechterhaltung ihrer Leistungsfähigkeit eine aktive mechanische Belastung benötigen, kann es durch längere Liegezeiten im Krankenhaus nach der OP zu einem voranschreitenden Muskelverlust kommen. Die Folge: Die Muskulatur der Betroffenen baut weiter ab, der gesamte Körper verliert zunehmend an Kraft und die Unsicherheiten bei Bewegungen nehmen zu. Dadurch kann es zu erneuten Stürzen mit Brüchen und der nächsten Operation kommen.

Diesen Teufelskreis gilt es zu durchbrechen. Das klappt jedoch nur mit einem konsequenten Muskelaufbau-Konzept im Anschluss an die Operation. Um dem Muskelschwund nach der Operation entgegenzuwirken, empfehlen Ärzte und Ärztinnen eine Kombination aus Muskelaufbau-Training und einer entsprechend zielgerichteten Ernährung. Vor allem auch die körperliche Aktivität hat einen grossen Einfluss auf die Muskulatur. Hier gilt als grobe Faustregel: je mehr Bewegung, desto weniger Muskelschwund.

Folgen von Muskelschwund

Die Folgen von Muskelschwund sind Unsicherheiten beim Gehen sowie bei ganz alltäglichen Bewegungen. Diese Unsicherheiten können schwere Folgen haben: Das Sturzrisiko steigt und damit auch das Risiko komplizierter Verletzungen wie Oberschenkelhalsbrüche, Brüchen an Armen oder Kopfverletzungen. Da diese Verletzungen wiederum zu einer Einschränkung der Mobilität und damit zu weiterem Muskelverlust führen können, gilt es einem Abbau der Muskulatur bereits im frühen Stadium entgegenzuwirken.

Diagnose von Muskelschwund

Die Diagnostik des altersbedingten Muskelabbaus ist oftmals nicht ganz einfach, da die Muskelkraft nicht plötzlich, sondern vielmehr schleichend nachlässt. Es gibt einige Symptome, die auf einen beginnenden altersbedingten Muskelschwund hinweisen können.

Symptome von Muskelschwund

  • Verminderung der Muskelkraft: Betroffenen fällt es zunehmend schwerer, aus eigener Kraft den Alltag zu bewältigen.
  • Reduzierung der Ganggeschwindigkeit: Durch den Muskelabbau in Armen, Beinen sowie im Rumpf lässt die Geschwindigkeit beim Gehen und Treppensteigen spürbar nach.
  • Unsicherheiten in der Bewegung: Der Muskelabbau führt darüber hinaus zu einer geringeren Stabilität des gesamten Körpers und kann auch Auswirkungen auf das Gleichgewicht haben.
  • Kraftlosigkeit und Erschöpfung: Weil immer weniger Muskelmasse die gleiche Arbeit leisten muss, erschöpfen Betroffene in der Regel schneller und fühlen sich möglicherweise dauerhaft kraftlos.

Um bei diesen Anzeichen andere Erkrankungen als Ursache auszuschliessen, sollten Betroffene sich immer an Ihren Hausarzt oder Ihre Hausärztin wenden. In einer ausführlichen Anamnese wird diese:r zunächst mit einfachen diagnostischen Mitteln Muskelmasse, Muskelkraft und Muskelleistung messen. Eine Messung des Oberarmumfanges in Verbindung mit einer Messung der Trizepsfalte kann beispielsweise schon recht gute Hinweise auf einen Muskelabbau liefern. Darüber hinaus kommen bei einer Sarkopenie-Untersuchung weitere Verfahren zum Einsatz, die die Körperzusammensetzung in Bezug auf Muskelmasse, Fettanteil und Knochen analysieren sowie funktionelle Tests, mit denen sich die Muskelleistung recht genau bestimmen lässt.

Selbsttest Muskelkraft
Ob Ihre eigene Muskulatur noch ausreichend ist, können Sie auch zuhause mit dem sogenannten Aufsteh-Test erkennen. Setzen Sie sich dafür mit verschränkten Armen auf einen Stuhl, stehen sie wieder auf und setzen Sie sich erneut hin. Falls Sie für 5 Durchläufe mehr als 15 Sekunden benötigen, kann dies ein Anzeichen für altersbedingten Muskelschwund sein.
Wichtig: Sprechen Sie bei einem Verdacht in jedem Fall zunächst mit Ihrem Arzt oder Ihrer Ärztin.

Frau mit Gebrechlichkeit im Rollstuhl hält die Hand einer jüngeren Frau

Behandlung von Muskelschwund

Bewegung und Mobilität als vorbeugende Massnahmen

Wer sein ganzes Leben lang körperlich aktiv ist, hat ein deutlich reduziertes Risiko, einen altersbedingten Muskelverlust zu erleiden. Dafür muss man übrigens keinen Hochleistungssport betreiben – schon mit einfachen Übungen und leichter Bewegung kann man einer schleichenden Muskelschwäche entgegenwirken.

  • Lange Spaziergänge: Wer sich draussen an der frischen Luft bewegt, stärkt nicht nur seine Muskulatur, sondern bringt auch sein Immunsystem in Schwung.
  • Krafttraining: Mit einem individuell abgestimmten Krafttraining, unter Anleitung von erfahrenen Trainer:innen oder Physiotherapeut:innen, lassen sich gezielt die Beweglichkeit und auch alle Muskelgruppen trainieren, die bereits von einem Muskelabbau betroffen sind.
  • Gartenarbeit: Auch mit Gartenarbeit oder Heimwerken lassen sich die Muskeln gut trainieren.

Die richtige Ernährung bei Muskelschwund

Der zweite wichtige Baustein ist eine zielgerichtete Ernährung, die dem Muskelschwund entgegenwirkt und den Muskelaufbau fördert. Ideal dafür geeignet sind ausgewogene und proteinreiche Mahlzeiten, die den Körper mit allen wichtigen Nährstoffen versorgen.

  • Viel Eiweiss aus hochwertigen Eiweiss-Quellen wie fettarmem Fleisch, Fisch, Milchprodukten, Hülsenfrüchten sowie Nüssen plus frisches Obst und Gemüse mit vielen Nährstoffen
  • Wenig bereits verarbeitete Lebensmittel, Fastfood, Zucker, Salz, Alkohol und auch Tabakkonsum

Unterstützung durch FortiFit®

Die wirksamste Behandlung gegen Muskelschwund ist ein altersgerechtes Krafttraining, das Spass macht und an Ihre Bedürfnisse angepasst ist. Ergänzt werden sollte dieses durch die Ernährung mit allen Nährstoffen, die für den Muskelaufbau beziehungsweise -erhalt notwendig sind. Genau das haben wir für Sie in unserem FortiFit® Konzept aus Bewegung und Ernährung umgesetzt:

  • Bewegung: Das FortiFit® Muskelaufbau-Training zeigt Ihnen 16 einfache, aber wirksame Trainingsübungen für zu Hause – speziell für ältere Menschen zusammen mit den Experten der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg entwickelt. Hierzu finden Sie auch weitere Informationen für Patient:innen im Download.
  • Ernährung: Die medizinischen Trinknahrungen von FortiFit® wurden speziell zum Diätmanagement bei Erkrankungen assoziiert mit Proteinmangel und Verlust an Muskelmasse entwickelt. Sie unterstützen die Muskeln mit der Nährstoffkombination ActiSynTM, bestehend aus 100 % Molkenprotein, der Aminosäure Leucin sowie Vitamin D.

FortiFit® Pulver ist ein Lebensmittel für besondere medizinische Zwecke (bilanzierte Diät). FortiFit® Pulver ist zum Diätmanagement bei Erkrankungen, assoziiert mit Proteinmangel und Verlust an Muskelmasse geeignet. Nur unter ärztlicher Aufsicht verwenden.